So, jetzt sind
wir schon zwei Wochen in Kaule und so langsam wird das hier richtig zu unserem
zu Hause. Alina ist vor fuenf Tagen abgereist, und seitdem bin ich mehr oder
weniger alleine fuer alles verantwortlich. Wir haben einen Volotaer aus Amerika
hier, Alex, der uns tatkraeftig unterstuetzt, und so konnten wir schon die
Zaeune reparieren, die Tore streichen und einige pathetische Versuche
unternehmen, das Gewaechshaus zu reparieren, das leider beim letzten Regen
komplett zusammengebrochen ist. Diesmal habe ich allerdings grosse Hoffnungen,
dass es vielleicht halten koennte… Insgesamt kann ich sagen, dass ich hier
bestimmt einiges an handwerklichen Faehigkeiten lernen werde, einfach weil die
Dinge halt repariert werden muessen. Einen Wasserhahn habe ich auch schon
eingebaut sowie die Wasserleitung an mehreren Stellen geflickt.
Ich lerne hier so allerlei, unter anderem Wasserschlaeuche zu raparieren. Mein erstes Werk :-) |
Miriam geht es
sehr gut, sie hat hier schon viele Freunde gefunden und fuehlt sich wohl. Wir
haben jetzt auch eine Kinderfrau fuer sie, weil es auf Dauer doch zu
anstrengend war, zu arbeiten und gleichzeitig sie im Auge zu behalten. Vor
allem waehrend der Meetings war das immer schwer, natuerlich hat sie auch immer
dann angefangen zu quengeln, wenn es gerade wichtig wurde. Jetzt geht sie tagsueber zu der Mutter von
Pema, der Uebersetzerin und wird von Pemas fuenf Bruedern bespielt, was auch
super klappt. Besonders Furba, Pemas kleinster Bruder (5 Jahre) hat es ihr
angetan und es ist echt toll zu sehen, wie ausgelassen die beiden miteinander
spielen.
Miriam hat auch endlich angefangen zu essen, die ersten 10 Tage hat sie
kaum etwas herunterbekommen. Da ich das aber schon von ihr kenne (typisches
Verhalten bei einem Umgebungswechsel) hat mich das nicht allzu sehr
beunruhigt, und jetzt holt sie alles wieder auf. Ihr liebster Satz ist im Moment: Mama, Leis
essen. (Leis = Reis…). Taxis und Busse sind fuer sie Rumpelautos und sie findet
es toll, damit unterwegs zu sein. Leider wird sie langsam so gross, dass es
fuer mich eine Qual ist sie im Bus auf dem Schoss zu haben, die asiatisch
bemessenen Sitze sind ja schon fuer mich allein etwas klein, mit der sich
windenden und strampelnden Miriam auf dem Schoss wird es dann noch schwieriger.
Aber auch daran werden wir uns gewoehnen, da bin ich mir sicher.
Die Affen sind
weiterhin ein riesen Problem, vor ein paar Tagen haben sie Miriam sogar ein
Stueck Schokolade aus der Hand geklaut. Ich muss sagen, bis dahin hatte ich
eher neutrale Gefuehle ihnen gegenueber, aber seitdem habe ich immer einen
Stein in der Tasche und habe auch schon mehrmals eins von den Biestern getroffen.
Meiner Tochter nimmt niemand die Schokolade weg :-).
Die Regenzeit ist
jetzt so mehr oder weniger auf ihrem Hoehepunkt, was bedeutet dass es fast
jeden Tag regnet. Aber ich habe ja gehoert, dass es in Deutschland nicht viel
besser ist, also verpassen wir wenigstens nichts…
Unsere Aussicht an schlechten Tagen... |
Manchmal ist die Feuchtigkeit schon etwas
nervig und anstrengend, besonders weil alles klamm ist und die Waesche nicht
trocknet. Das merke ich immer wieder, wenn ich in einem Entwicklungsland
unterwegs bin: Eine der Sachen die ich in Deutschland niemals genug
wertschaetze ist die Waschmaschine. Besonders, weil Miriam jetzt Stoffwindeln
traegt, da es hier keine Muellentsorgung gibt… An dem Tag, an dem sie die
Windeln nicht mehr braucht, werde ich glaube ich alle ihre Stoffwindeln im
Garten verbrennen und einen Freudentanz darum machen.
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