Im Moment ist Miriams Betreuungssituation ein wenig
schwierig. Bis jetzt war sie ja tagsüber immer bei Furbas Familie, aber in den
letzten Monaten sind dort immer mehr Leute ausgezogen. Am Anfang haben in dem Haus Furbas Eltern, seine drei
Brüder, seine Schwester mit Kind sowie eine Cousine gewohnt, so dass immer was
los war und Miriam immer jemanden hatte, der mit ihr gespielt hat. Im Laufe des
letzten Jahres sind es aber immer weniger Leute geworden, mittlerweile sind nur
noch Furba, seine Mutter und sein Bruder da. Tagsüber sind die beiden auch noch
in der Schule, so dass Miriam glaube ich manchmal sehr langweilig ist und sie
nicht mehr so viel Spaß dort hat. Seitdem wir auch noch unsere Wohnung in
Kathmandu haben und die Hälfte der Woche dort sind, hat sie gar keine Lust
mehr, dorthin zu gehen und jeder Morgen ist eine endlose Diskussion. Immer
öfters bleibt sie jetzt einfach im Büro, vor allem da im Moment keine Volontäre
da sind ist das kein großes Problem, meistens jedenfalls. Heute war wieder so
ein Tag, Miriam ließ sich absolut nicht dazu überreden, zu Furba zu gehen,
unser Kompromiss war dann, dass sie im Büro bleibt, aber dann auch mithelfen
muss. Und das hat sie dann auch, unsere To-Do Liste war heute sehr lang, und
Miriam hat richtig mit angepackt.
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Hör auf zu fotografieren Mama und hilf mir endlich... |
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Treppen schrubben - jetzt rutscht keiner mehr auf dem Algenbelag aus |
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Der Wasserkanal vor dem Demozentrum war verstopft, was dazu führte, dass das Wasser über die Treppen ablief - daher die Algen. Miriam hat alle Probleme gelöst! |
Wir haben Setzlinge gepflanzt, gejätet, die Treppen sauber
gemacht, Kanäle nachgegraben, unser Kalkfeld vermessen und zwischendurch immer wieder
aufgeräumt, damit es für das Farmers Meeting morgen auch ordentlich aussieht…
Jetzt sitzt Miriam neben mir auf der Matratze und ist vollkommen fertig, ich
glaube, sie schläft gleich im Sitzen ein.
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Raisterrassen sind und bleiben schön |
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Das ferne Kathmandu... |
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Marienkäfer (oder wie Miriam sagt: Ladybird) im Maisfeld |
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Selfie im Maisfeld |
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Hoch war ja einfach, runter gehts auf dem Popo... |
Schön war dann auch noch ein Kommentar von Miriam heute Nachmittag.
Nach dem „Arbeitstag“ sind wir dann auch noch kurz mit zu Sita gegangen, um ein
paar Pflanzen dort abzugeben, auf dem Rückweg konnte Miriam dann nicht mehr
laufen (…) und wollte unbedingt auf meinen Rücken. Ich hab dann gesagt, das sei
in Ordnung, aber erst dann, wenn ein Stein kommt von dem sie „aufsteigen“ kann,
Miriam wiegt mittlerweile um die 17 Kilo, und in die Hocke gehen und dann mit lebendem
Rucksack wieder aufstehen ist ganz schön schwierig geworden. Das wollte sie dann aber ohne weitere
Begründung nicht hinnehmen, also hab ich einfach gesagt: „Ich bin eine alte
Frau, ich kann nicht mehr so in die Knie gehen.“ Da hat Miriam mich mit großen
Augen angeguckt und hat gesagt: „Nein Mama, du bist doch keine alte Frau, du
bist eine neue Frau!“.
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Mama, du bist keine alte Frau, du bist eine neue Frau... |
Eine perfekte Lösung für die jetzige Betreuungssituation habe ich auch
noch nicht, aber ich denke, es läuft darauf hinaus dass ich eine Schule für
Miriam in Kathmandu suchen werde. Sie fühlt sich dort sehr wohl, und mit der
Zeit kann ich hier in Kaule immer mehr Verantwortung abgeben, so dass ich dann
auch nicht mehr jeden Tag hier sein muss. Allerdings werde ich sie wohl erst
nächstes Jahr anmelden, jetzt im Herbst bekommen wir so viel Besuch, dann werde
ich ja Weihnachten wieder nach Deutschland fliegen, ich glaube da wären wieder
zu viele Unterbrechungen drin, als dass sie sich vernünftig eingewöhnen könnte.
Also noch ein paar Wochen mit Miriam als meiner Co-Workerin…
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