Heute war Alex zu Besuch hier, er war vor drei Wochen schonmal als Volonaer hier und war seitdem in Kathmandu. Wir hatten eigentlich schon vorgehabt, nach Kakani zu gehen, als er das erste Mal hier war, aber irgendwie haben wir dass damals nicht geschafft. Er hat nur noch knapp zwei Wochen in Nepal, deshalb habe ich mich sehr gefreut, dass das heute noch geklappt hat.
Kakani ist ein kleiner Ort ca. 45 Minuten den Berg rauf, in dem es viele Hotels und Restaurants gibt. In der Trockenzeit muss die Sicht von dort wohl wunderschoen sein, davon konnte ich mich bis jetzt noch nicht ueberzeugen, aber der Weg dorthin ist trotzdem schoen. In der Trockenzeit kommen wohl auch viele Leute aus Kathmandu her, um dem Smog und dem Dreck der Hauptstadt fuer ein Wochenende zu entkommen. Man kommt auf dem Weg nach oben an vielen Huetten vorbei, die aussehen wie Hobbithaeuser, dort werden Pilze angebaut.
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Sieht aus wie das Auenland, ist aber nur Pilzanbau... |
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Verschnaufpause fuer mich |
Mein Plan war es eigentlich, dass Miriam möglichst nicht
schlafen sollte, damit sie abends früh ins Bett geht, daher habe ich den
Tragerucksack gar nicht erst mitgenommen… Leider ist das gründlich in die Hose
gegangen, schon nach zehn Minuten habe ich gemerkt, wie sie wie ein Sack auf
meinen Schultern in sich zusammengesunken ist und eingeschlafen war. Naja,
jedenfalls kann ich mich nicht über fehlendes Training beklagen, ich bin immer
gut in Form. Alex hat mir dann tragen geholfen, so dass es auch nicht ganz so
anstrengend war.
An Feldern und Häusern vorbei führt der Weg dann irgendwann
zu einem terrassierten Hang, der vor allem am Wochenende immer gerne als
Picknickplatz genutzt wird und wo es sogar eine Kletterwand gibt. Von dort soll
die Sicht besonders schön sein, die Wolken hatten sich aber zu diesem Zeitpunkt
so zusammengezogen, dass wir kaum noch 50 Meter weit sehen konnten. Wenigstens
hat es nicht geregnet. Hier ist Miriam dann auch wieder aufgewacht und die
letzte Strecke bis nach Kakani sind wir gemeinsam gelaufen. Unterwegs haben wir
dann noch eine für uns neue Blutegelart entdeckt, es gibt die Biester
offensichtlich auch in rot…
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Hier soll es eine tolle Sicht geben... |
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Heute musste der Hase mit |
In Kakani sind wir dann zuerst in den Memorial Park
gegangen. In der Nähe des Ortes ist 1992 eine ThaiAirways Maschine bei
schlechtem Wetter in einen Berg geflogen und alle Passagiere sind umgekommen,
seitdem unterhält die Fluggesellschaft diesen Park zum Gedenken an die Opfer.
Einerseits ist es natürlich ein trauriger Ort, da so viele Menschen dort
umgekommen sind, aber die Nepalis gehen wie immer ganz anders damit um, als wir
es gewohnt sind. Im angelegten Seerosenteich wird die Wäsche gewaschen, Hunde
tollen herum, vor den Gedenktafeln werden Fotos geschossen und auf der Wiese
ein Picknick abgehalten.
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Gedenktafeln fuer die Opfer des Flugzeugabsturzes |
In Kakani haben wir dann in einem Restaurant, das
offensichtlich eine super Aussicht haben soll (schöne Wolken haben wir gesehen,
dass stimmt…) Forelle gegessen, die hier in der Gegend gezüchtet wird. Das
Essen war super lecker und Miriam hat die frittierten Stücke mit Gräten, Haut
und Schuppen verschlungen, da es ihr so gut geschmeckt hat. Damit hätte ich nie
gerechnet, wo sie ansonsten alles ausspuckt, was ihr irgendwie komisch
vorkommt. Ich bin aber sehr froh, dass sie endlich mal etwas "tierisches" außer Eiern und
Milch zu sich genommen hat, da sie hier kaum Fleisch isst.
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Lecker Fisch |
Nach einem
gemütlichen Milchtee zum Abschluss sind wir dann langsam wieder in Richtung
Kaule gelaufen. Auf dem Weg nach unten hat Miriam dann noch ihren ersten Mord
bezeugt, ich habe das gar nicht mitbekommen, weil ich ein Stückchen vorgelaufen
war, aber Alex hat erzählt dass sie grad in ein Haus geguckt hat, als dort
einem Huhn der Hals umgedreht wurde. Ich konnte anschließend kein Trauma bei
ihr feststellen, also denke ich mal, dass sie darüber hinwegkommen wird.
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Einer fliegt in der Luft... |
Insgesamt haben
wir einen sehr schönen Tag verbracht und Miriam ist trotz Mittagsschlaf heute
Abend um acht Uhr selig auf meinem Arm eingeschlummert.
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