Letzte Woche war Krishna Ashtami, der Geburtstag von Krishna, ein hoher hinduistischer Feiertag. Laura und Patricia, zwei Spanierinnen die hier fuer eine Woche mit uns gewohnt haben und in Ranipauwa in der Krankenstation gearbeitet haben hatten frei, und da es in Ranipauwa ein interessantes Kulturprogramm geben sollte, haben wir uns entschieden, das Fest dort zu verbringen.
|
Auf dem Weg nach Ranipauwa |
|
Furba und Miriam, ein Herz und eine Seele... |
|
Den ganzen Morgen hat es geregnet, aber so heftig, dass sich keiner von uns auch nur vor die Tuer getraut hat... Zum Glueck hat es dann wie verabredet um Punkt eins aufgehoert und wir sind mit Pema und einigen Familienmitgliedern von ihr nach Ranipauwa gelaufen. Miriam war total gluecklich, weil auch Furba mitgekommen ist, ihr bester Freund. Die beiden sind dann grosse Strecken des immerhin halbstuendigen Marsches Hand in Hand gelaufen, dass war echt suess.
Als wir
dann in Ranipauwa angekommen waren, hatte das Programm aufgrund eines
Stromausfalles und wegen des schlechten Wetters noch gar nicht angefangen… Dafür
ist aber eine Horde wildgewordener verkleideter Männer durch den Ort gezogen
und hat ganz wild zu Trommelmusik getanzt und jeden Bus angehalten, der
versucht hat, durchzukommen… Die meisten waren als Frauen verkleidet und hatten
Masken auf, so dass sie niemand erkannt hat. Pema hat uns dann erklärt, dass
diese die Monster darstellen, die vor Krishnas Geburt die Erde besiedelten. Um
12 Uhr würden sie verschwinden, da Krishna alle Monster von der Erde verbannt
habe… Miriam war von den wilden Monstern jedenfalls so beeindruckt, dass sie
sich danach nicht mehr von meinem Arm getraut hat.
|
Monster in Ranipauwa |
Nach einer
Stunde, als dann – Krishna sei Dank – auch endlich der Strom wieder da war,
ging das Kulturprogramm dann los, auf einer improvisierten Bühne gab es
verschiedenste Tanzgruppen zu sehen, von ganz traditionellen Tänzen über
indischen Breakdance bis zu klassischer Diskozappelei wie ich sie auch aus
meiner Jugend kenne :).
Zwischendurch ist auch ein Sänger aufgetreten, der auf jeden Fall den Titel des
schlechtesten Playback Sängers verdient, den ich in meinem Leben bis jetzt
gesehen habe. Die Leute fanden es aber total toll und haben ausgelassen
gefeiert, eine Gruppe junger Männer neben uns hat so wild getanzt, dass wir
teilweise fast das Weite suchen mussten. Miriam war die ganze Zeit auf meinem
Arm, sie fand das alles sehr interessant und vor allem das Tanzen hat sie
beeindruckt, aber es waren dann doch zu viele Leute, als dass sie sich auf den
Boden getraut hätte. Abends sind mir fast die Arme abgefallen, aber ich kann
auch gut verstehen, dass sie sich nicht zwischen all den Beinen wiederfinden
wollte.
Irgendwann hatten wir alle genug von der Enge und den vielen Menschen,
so dass wir uns wieder auf den Weg in Richtung Kaule gemacht haben. Für Furba
und Miriam kam der Höhepunkt des Tages noch, sie haben nämlich auf dem Rückweg
ein Eis bekommen und waren beide überglücklich. In Kaule gibt es leider kein
Eis, das ich Miriam mit gutem Gewissen geben könnte, also vermute ich mal, den
Weg nach Ranipauwa werde ich vor allem im Sommer noch sehr oft mit ihr gehen…
|
Hoehepunkt fuer Furba und Miriam - Eisessen |
Auf dem Rückweg
hatten wir dann noch einige atemberaubende Ausblicke auf den Himalaya, und je öfter
ich einen Ausblick bekomme, wie es hier in der Trockenzeit aussieht, desto mehr
freue ich mich darauf. Jetzt ist es nicht mehr lange, und diese elende
Regenzeit ist endlich vorbei!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen