Nach über drei Jahren in Nepal, in denen ich es kaum einmal
aus Kathmandu heraus geschafft habe, sollte es nur endlich so weit sein: Zum
ersten Mal nach Pokhara. Trotz Benzinkrise haben wir problemlos ein Ticket
bekommen und haben dann früh am Morgen unsere lange Busreise angetreten. Zum
Glück hatten wir aber auch einen Platz für Miriam, so dass die Fahrt wirklich
angenehm war. Stau gab es auch kaum, da auf den Straßen sehr wenig los war. Die
einzigen Male die es Stockte waren an Tankstellen, da die ewigen Schlangen der
Wartenden teilweise die Straße blockierten.
Nachdem wir nachmittags angekommen sind, sind wir noch
gemütlich am Phewa See entlang spaziert und haben das Leben an der Seepromenade
beobachtet. Natürlich war mir immer klar, dass Nepal viele Facetten hat und ich
bis her nur einen Bruchteil davon gesehen habe, trotzdem war ich dann
überrascht wirklich zu sehen, wie anders das Leben im Westen des Landes doch
ist.
Ein Restaurant zu finden war in Pokhara aber schon etwas
schwieriger, denn die Gaskrise hat die Stadt schwerer getroffen als Kathmandu.
Viele Küchen waren geschlossen oder es gab ein sehr eingeschränktes Menu,
gekocht wurde meistens schon auf dem Feuer, da es kein Gas mehr gab. Wir haben
dann schließlich ein Restaurant mit Spielplatz und Kulturprogramm gefunden,
neben unserem war nur noch ein weiterer Tisch besetzt. Eine Kellnerin hat vor
lauter Langeweile die ganze Zeit mit Miriam gespielt, da absolut nichts zu tun
war. Es ist wirklich bitter zu sehen, wie sehr die Tourismusindustrie unter den
Folgen des Bebens und der jetzigen Krise leidet, da es – vor allem in Pokhara –
keinerlei Grund gibt, jetzt nicht dort Urlaub zu machen. Das Erdbeben hat hier
keine Schäden angerichtet und die atemberaubende Natur – die Hauptattraktion
der Region – ist ja sowieso noch unverändert da.
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Der Phewa See bietet eine tolle Kulisse für die beeindruckenden Berge im Hintergrund |
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Der Fishtailmountain dominiert den Blick |
Am nächsten Tag wollten wir ein wenig die Gegend erkunden
und wir haben uns auf den Weg zur World Peace Stupa gemacht, die auf der
anderen Seite des Phewa Sees liegt. Wir haben uns – zu Miriams großer Freude –
mit einem Ruderboot übersetzen lassen und haben uns an den Aufstieg gemacht.
Und natürlich ging es wieder über Treppen hoch. Der Muskelkater vom letzten
Treppenalbtraum war kaum abgeklungen, da wurde er auch schon wieder
aufgefrischt… Miriam ist aber wieder wie ein Blitz hochgeflitzt und wir haben
sogar eine andere Gruppe überholt.
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Pause auf den Elendstreppen |
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Überfahrt |
An der Stupa war es wieder sehr schön, es war sehr leer und
im Kloster hat ein alter Mönch eine Trommel geschlagen und Gebete gemurmelt.
Die Trommel war sehr laut und dröhnend, und ich musste doch sehr schmunzeln als
Mitglieder einer anderen deutschen Rentnertruppe sich weigerten, die Segnung
von dem Mönch zu empfangen, weil der Geräuschpegel zu hoch sei… So kann man
natürlich auch reisen :-). Wir haben
jedenfalls die Atmosphäre und den spektakulären
Blick genossen. Die Rentnertruppe sorgte dann auch noch weiterhin für
Unterhaltung, als sie einen ihrer
Mitreisenden zurückpfeifen wollten, der in ihren Augen in der falschen Richtung
um die Stupa laufen wollte (eigentlich geht man immer im Uhrzeigersinn um eine
Stupa, aber an dieser gab es eine Baustelle, die das verhinderte, welche aber
von unten nicht zu sehen war). Überall an der Stupa stehen Schilder „Silence“, „Please
no loud speaking“ usw., und plötzlich tönte es sehr laut über den Platz: „Joachim,
IM Uhrzeigersinn!“.
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Die Aussicht von der World Peace Stupa auf Pokhara |
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Nein, ich hab das Dia nicht falschrum eingelegt - Spiegelschrift ist jetzt wohl modern |
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Onno und ein Pirat |
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Joachim, IM Uhrzeigersinn |
Anschließend ging es wieder nach unten und zurück über den
See, Miriam hat das Bootfahren so gut gefallen dass Onno und ich sie dann
nochmal auf eine Seerundfahrt mitgenommen haben. Jedenfalls war das der Plan,
aber sobald wir auf dem Wasser waren haben wir uns mehr damit beschäftigt uns
mit Seerosen zu bewerfen und Japaner auf dem See zu beobachten. Unser Highlight
war ein Boot mit drei Passagieren, die alle auf ihrem Smartphone rumtippten und
dabei gar nicht gemerkt haben, dass sie mit vollem Schwung ein verankertes
Tretboot gerammt haben… Also wie man sieht, in Pokhara haben vor allem unsere „Mittouristen“
für Unterhaltung gesorgt :-).
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Die nepalesische Entsprechung des Bierbikes |
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Onno hat uns drei mal um den See gepaddelt. Hier dargestellt eine ungewöhnliche Pause :-) |
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Der Grund warum das mit dem Paddeln nicht so richtig klappte ist in diesem Bild versteckt... |
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Sonnenuntergang ohne Japaner - dieser Moment war perfekt abgepasst... |
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